Freitag, 13. Juni 2014

Wie grausam und wie ungerecht kann das Leben nur sein?

Heute verlor der kleine Sohn einer Freundin, ein so unglaublich fröhliches, immer strahlendes, freches, aufgewecktes und zuckersüßes Kind, sein Leben bei einem tragischen Unfall.
Zusammen mit ihm starb sein Onkel, auch ihn kannte ich.

Das ist einer dieser Momente im Leben, in denen man sich fühlt, als würde einem das Herz stehen bleiben, in denen man nicht weiß wohin mit seinen Gefühlen, in denen die Trauer wie ein großer Stein den ganzen Körper lähmt, in denen man sich ganz klein und hilflos fühlt gegen diese Macht, die sich wohl Schicksal nennt.

Ich denke an dich, kleiner L., ich denke an den Moment, als ich dich als neugeborenes Baby auf dem Arm hielt, ich denke an die unzähligen gemeinsamen Mittage auf dem Spielplatz...wie oft hast du mir die Kekse oder Salzstangen, oder was auch immer ich zu essen dabei hatte, aus der Tasche oder aus dem Kinderwagen "geklaut" und sie mit deinem spitzbübischen Lächeln im Gesicht gegessen.
Ich denke an die Kilometer, die deine Mama, aber auch wir anderen Mütter, zurückgelegt haben, um dich wieder einzufangen, wenn du mal wieder auf und davon warst und laut lachend vor uns davon ranntest...weißt du noch, als wir dich alle suchten und ich dich in einem der Klassenzimmer in der Grundschule gefunden habe, wo du seelenruhig in der Vorleseecke saßt...

Und ich denke an deine Eltern, deine Schwester und deine ganze Familie, ich denke an die Menschen, die diesen grausamen Unfall miterleben mussten und die diesen Schock und die Trauer wohl ihr Leben lang mit sich tragen werden.

Jetzt lege ich mich zu meinen Kindern. Dankbar, dass wir uns haben, dass wir uns noch in den Arm nehmen können,  aber wohlwissend, dass wir nichts in diesem Leben beeinflussen können und jeden Tag, den wir gemeinsam haben, einfach nur als Geschenk betrachten müssen.